Verschlusssysteme

 

Jedes Jahr zu Silvester geschehen Unfälle, meist abzusehende mit Feuerwerkskörpern. Finger und Hände sind da nicht selten dauerhaft vom vorherigen Besitzer getrennt und werden thermischen als ethischer Abfall vernichtet.

 

Würde man ein Feuerwerkskörper nutzen wollen, um ein Geschoss anzutreiben, wäre also eine Abdichtung um den Feuerwerkskörper, der Treibladung, rundherum und nach hinten notwendig. Vorn heraus soll das Geschoss entweichen können. Die seitliche Abdichtung erfolgt durch eine entsprechend dicke Wandung. Nach hinten stellen sich nun allerdings einige Fragen. Wie soll das Geschoss geladen werden? Von vorn, der klassische Vorderlader, oder von hinten, wie es heute gängig ist. Und wenn es von hinten geladen werden soll, wie wird für eine Verriegelung gesorgt?

 

Ein Verschluss ist dieser rückwärtige Abschluss eines Laufes. Hier gibt es verschiedene Varianten, diese Vielzahl an Lösungen desselben Problems zu beschreiben. Die physikalisch korrekte Variante ist natürlich erst einmal etwas umständlich und weniger intuitiv, hat aber den Vorteil, dass Ungenauigkeiten vermieden werden.

 

So werden alle Verschlussarten in stoff-, kraft- und formschlüssig eingeteilt (Dannecker 2009). Da jede Verschlussart einen Lauf verriegeln muss, sonst käme es zur Schützengefährdung oder Schädigung der Waffe, wäre beispielsweise eine Unterteilung in unverriegelt, halbstarr und starr zwar auf den ersten Blick verständlicher, es beinhaltet allerdings schon den ersten Fehler.

 

Würde man eine Verschlussart zu sehr vereinfachen, würden sämtliche Verschlussarten stoffschlüssig sein. Die feine Linie wird hier durch die Art der technischen Lösung gezogen.

 

Stoffschlüssig sind Lösungen, bei denen die statische oder dynamische Berührung der Elemente durch die inneren Kräfte gesichert wird. Oder einfacher, das Material und die Dicke dichten den Lauf nach hinten ab. Ein Beispiel ist der klassische Vorderlader, der im Wesentlichen ein Rohr mit Zündloch ist (siehe hierzu auch Handgonne), ein anderes der Revolver.

 

Formschlüssigkeit wird durch die Form erzielt. Ähnlich einem Puzzleteil, das eingepasst wird. Die Form hält es an Ort und Stelle und zeigt auch den richtigen Sitz an.

 

Kraftschlüssig ist ein Verschluss, der durch äußere Kräfte gesichert wird. Hier kommt die Masse des Verschlusses zum Tragen. Ein typischer Vertreter ist der Masseverschluss, der auch gerne mal als unverriegelt bezeichnet wird, weil kein Mechanismus zur Fixierung des Verschlusses verwendet wird.

 

 

 

Literaturverzeichnis

 

Dannecker, Peter (2009): Verschlußsysteme von Feuerwaffen. 3., überarb. und erw. Aufl. Blaufelden: dwj-Verl.